Vortrag von Dr. Peter Hoppe

Donnerstag 19.11.2009, 19:30 Uhr, Roter Saal des Schlosses Philippsruhe

Sternenstaub im LaborMeteorite enthalten kleine Mengen von Hochtemperaturmineralien, deren Isotopenzusammensetzung sehr stark von denjenigen unseres Sonnensystems abweichen. Diese Minerale sind älter als unser Sonnensystem („präsolarer Staub“) und sind in den Winden entwickelter Sterne (Rote Riesensterne) und im Auswurf von Supernova-Explosionen kondensiert. Der Sternenstaub kann aus den Meteoriten chemisch und physikalisch separiert werden und mittels spezifischer Analysenmethoden detailliert auf seine Isotopenzusammensetzung, Mineralogie und Struktur hin studiert werden.

Die Möglichkeit, ein Stück Stern direkt im Labor zu untersuchen, hat der astronomischen Forschung neue Möglichkeiten eröffnet. So konnten die Laboranalysen an Sternenstaub wichtige Informationen zur stellaren Nukleosynthese (Entstehung der chemischen Elemente) und Evolution, zu Staubbildung in Sternatmosphären, zur chemischen Evolution unserer Milchstraße, zu chemischen Prozessen im interstellaren Raum sowie zur Zusammensetzung der Materie, aus der unser Sonnensystem vor 4,6 Milliarden Jahren entstanden ist, liefern. Sternenstaubminerale sind beispielsweise Siliciumcarbid, Graphit, Spinell und Korund. Ein wichtiges Werkzeug für die Untersuchung an Sternenstaub stellt die Sekundärionenmassenspektrometrie (SIMS) dar.